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In diesem Blogbereich möchte ich meine Gedanken und Erlebnisse zu meinem Leben mit Brustkrebs niederschreiben. Was mich bewegt, was mir hilft oder eben nicht. Vor allem aber möchte ich darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist die eigene Brust regelmäßig zu beobachten und abzutasten. Im Menü unter "About" findet man alle Beiträge in meinem Brustkrebs-Tagebuch. Wieviele es werden? Keine Ahnung. Worüber ich schreibe? Weiss ich noch nicht. Aber der Brustkrebs gehört seit Ende Januar 2021 zu mir und zu meinem Leben. Und darum möchte ich euch in meinem Blog daran teilhaben lassen ... wenn ihr mögt ...
Brustkrebs darf kein Tabuthema sein! Eine von acht Frauen in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Brustkrebs ist hierzulande die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Gleichzeitig sind die Heilungschancen im Vergleich zu anderen Krebsarten gut, wenn die Diagnose früh gestellt wird.
„Ja, sie werden ihre Haare verlieren, Frau Steger!“ ... diese deutlichen Worte hat meine behandelnde Chemo-Ärztin beim Vorgespräch gewählt. Was sie nicht wusste. Ich hatte mich mit dem Thema schon längst auseinandergesetzt. Das Schreckgespenst Glatze war keines mehr. Es ist ok wenn die Haare gehen müssen. Sie kommen ja wieder ...
Das Thema Haare ist Teil (fast) jeder Chemotherapie. Denn die Medikamente zerstören eben nicht nur die bösen Tumorzellen sondern auch gute ... und das sorgt eben für Haarausfall. Komplett! Ich hab mir zu dem Thema die Folge #5 "Tschüss Haare - Wie du dich auf die Zeit ohne Haare vorbereitest" des Podcasts „Brustkrebs an die Leine“ ➚ angehört.
Total toll und detailreich beschreibt Diana Neumann hier in 15 Minuten welche Möglichkeiten es gibt und welche Dinge man tun kann oder eben nicht. Für mich war schnell klar: Eine Perücke mag ich nicht. Und Augenbrauen aufmalen? Hilfe! Nein! Dazu muss ich sagen, ich bin ein sehr natürlicher Typ. Ich hab mich noch nie geschminkt. Ich style mich nicht und das einzige Beauty-Gadget was es in meinem Bad gab war ein Haargummi für den Wuscheldutt am Morgen und eine Haarspange zum nach hinten klemmen der zu kurzen Haare vorne... fertig! Tag aus Tag ein. Offene Haare trug ich nur im Bett. Und selbst da nervten sie mich schon. Hauptsache die Haare sind aus dem Gesicht!
Urtikaria Factitia (Drucknesselsucht) ➚ nennt sie sich. Wenn meine Haut gereizt wird juckt sie. Ob beim Öffnen einer Flasche an der Handinnenseite oder beim Haare kämmen auf der Kopfhaut. Jede Reibung löst einen Juckreiz aus. Mal schlimmer mal besser, je nach Stresslevel oder ob ich viel Ei gegessen haben... aber nie wirklich weg. Haare die auf der Haut kitzeln könnten, ein echter Grauss für mich. Künstliche Haare die ich dann noch stylen muss... ne, niemals.
Ich war direkt froh, dass die Haare jetzt einfach mal für ne Zeit verräumt sind ;-) also weg damit!
Diesen Tipp hat mir eine Freundin empfohlen, welche den ganzen Mist schon hinter sich gebracht hat. Sie ist damals mit Iro rumgelaufen ... warum nicht! Beim Autofahren kam es dann im Radio... mein Lied für meine erste Veränderung!
"Just give me a reason!" ... das Autoradio gab mir den Grund. So wie Pink möchte ich meine Haare haben! Also hab ich der Frisörin meines Vertrauens ➚ geschrieben und ihr von meiner aktuellen Situation erzählt. In Zeiten von Corona, in Zeiten von Ladenschließungen hat sie das Unmögliche für mich möglich gemacht und mir in der 1. Woche der Öffnung einen Termin zwischengeschoben! Vielen Dank Carola! ❤
Es war der Tag der ersten Chemo. Ich wusste nicht mal ob ich an dem Nachmittag nach der Chemo überhaupt in der Lage war zum Frisör zu gehen. Aber mir ging es richtig gut. Also nahm ich den Termin wahr.
Noch nie in meinem Leben hatte ich so kurze Haare! Aber ich muss sagen mir hat die neue Frisur total gut gefallen. Für die Familie zuhause war es erstmal ungewohnt aber nach wenigen Tagen hatten sich alle daran gewöhnt.
Aber gefroren hatte ich mit den kurzen Haaren komischerweise... sicher eine Nebenwirkung der Chemo.
Weil ich mit meinem Thrombose-Arm allerdings noch nicht nähen konnte (mehr dazu im Blogbeitrag über die Port-OP) hab ich mit meiner Tochter einen Nähabend gemacht.
Mit der Mütze hab ich mich die folgenden Tage viel wohler gefühlt. Ich war damit beim Arzt und beim Einkaufen. Und es war ok für mich. Das Gefühl sich mit Mütze in der Öffentlichkeit wohl zu fühlen hat gut getan. Klar, noch hatte ich meine Augenbrauen und Wimpern. Man sah es mir also noch nicht an, dass ich krank war, aber trotzdem. Mützen trug ich sonst nie. Immer nur Stirnband ... wegen dem Wuscheldutt ;-)
Zwei Wochen nach der ersten Chemo bzw. nach dem Frisörtermin ging es dann bereits los. Die Kopfhaut bzw. Haaransätze schmerzten. Die Haare wurden stumpf und ich hatte das Gefühl ein Vogelnest sitzt auf meinem Kopf. Einmal mit der Hand durch die Haare gefahren, hatte ich richtige Büschel in Händen. Was war ich froh, dass ich die Haare schon kurz hatte. Trotzdem war es nun an der Zeit den nächsten Schritt zu gehen.
Meine Tochter durfte mit der Bastelschere eine schicke Stoppelfrisur schneiden. Meine Mama hat im Anschluss mit dem Kurzhaarschneider (3mm!) den Rest erledigt. Ungewohnt... ja... aber ich war einfach nur froh, dass jetzt nichts mehr rumfliegt und am Kissen hängt.
Und bereits Zuhause, innerhalb der engsten Familie, spürte ich die komischen Blicke... man sieht mir an das ich ne scheiss Krankheit habe. Das macht meine Familie traurig und das tut mir sooo leid. Ich möchte nicht, dass jemand meinetwegen traurig ist. Das hat weh getan... ich selbst fühlte mich mit den kurzen Haaren wirklich ja total wohl.
Nach einigen Tagen war es dann aber für alle ok. Auch beim (Video-Chat)-Treffen mit meinen Freundinnen war es auch ohne Mütze in Ordnung. Ich seh' jetzt nunmal die nächsten Monate so aus. Das gehört zu mir. Und bis ich wieder Wuscheldutt tragen kann wird es eh noch Jahre dauern. Also warum jetzt unter einer Perücke "verstecken". Hier ist aber sicher jeder anders eingestellt. Jedem ist das Thema Haare wichtiger oder (so wie mir) eben nicht so wichtig. Allgemein gebe ich aber nicht so viel auf Äußerlichkeiten. Wie man durch so eine Krankheit wieder deutlich zu spüren bekommt, es gibt wichtigeres im Leben als Haare ...
Ein paar weitere Mützen hab ich dann noch genäht und bei Amazon bestellt. Denn auch zum Schlafen trage ich jetzt eine Mütze. Mir ist sonst einfach kalt. Und die kurzen Stoppeln schmerzen beim hin und her bewegen auf dem Kissen. Außerdem fallen sie ja immer noch aus, was dann einfach besser ist, ich schüttel die kurzen Härchen am Morgen aus der Mütze als sie überall im Kopfkissen oder im Schlafanzug hängen zu haben.
Meine beste Freundin hat vor kurzem entbunden. Die Wette läuft, wer hat zu Weihnachen längere Haare, Anton oder ich? Es bleibt also spannend!
Ein paar Tage vor der 2. Chemo sind mir meine Haare nun komplett ausgefallen. Der KiwiKopf hat sich in der Badewanne verabschiedet. Die Haare waren nur noch so schwach am Kopf, dass ich sie mit meiner Haarwaschseife einfach abwaschen konnte. Die Augenbrauen halten weiter die Stellung. Die Wimpern sind allerdings kaum noch vorhanden. Meine Tochter sieht darin natürlich nur das positive "Überleg mal, wieviele Wünsche du jetzt frei hast." Sehr gut!
Wenn ich das schaffen kann, schaffst du das auch! Jeden Schritt meiner "Frisur" hab ich mit einem kurzen Video festgehalten und möchte euch hier das Ergebnis zeigen und Mut machen.
Wir alle haben zwei Leben. Das Zweite beginnt, wenn wir realisieren, dass wir nur Eins haben.
Eigentlich Elisabeth Steger, Gründerin und kreativer Kopf von shesmile, Mediengestalterin und Siebdruckerin. Ich lebe mit meinen zwei Töchtern und meinem Mann in Siebeneichen, einem wunderschönen Dorf in Bayern (Oberpfalz).
Seit meiner ersten Elternzeit 2013 entstehen unter meinem Label shesmile immer neue Ideen zum Selbermachen. Auch schreibe ich offen und ehrlich über meine Brustkrebs-Erkrankung oder berichte von meinen Erlebnissen und Reisen.
Ich möchte mein Leben leben und erleben! Einfach. Kreativ. Glücklich.
Bei shesmile findest du kreative Bastel -und Nähanleitungen, originelle Rezeptideen, bunte Illustrationen und professionelles Grafikdesign.
Seit 2021 mein Brustkrebs-Tagebuch und seit 2022 eine immer größer werdene Anzahl an Erlebnisberichten und ein Reisetagebuch.
Schön, dass du hier bist!
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